Archiv für den Monat: März 2011

1000 kleine Revolutionen

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Am Dienstag, den 23. März 2010, sendete ARTE die Dokumentation „1000 kleine Revolutionen – Unternehmer, die die Welt verändern“. Der Film von Roland May stellt die innovativen Projekt- und Geschäftsideen engagierter Unternehmer vor und zeigt wie Profit und soziales Gewissen Hand in Hand gehen können.
Wenn grosse Unternehmen zu Chancengleichheit, Bildung sowie Umwelt- und Klimaschutz beitragen, fällt immer wieder der Begriff der Corporate Social Resposability (CSR). Und es gibt Chefs, die noch mehr tun: Sie leisten nicht nur einen Beitrag, sondern widmen sich gänzlich dem „Social Business“. Doch wer sind diese Unternehmer mit sozialem Gewissen?
Der Filmautor Roland May stellte in seiner Dokumentation „1000 Kleine Revolutionen“ die neuen Sozialunternehmer und ihre Projekte vor. Einer von ihnen ist Rupert Voss, der in München zusammen mit seinem Partner Werner Makella die „Work & Box Company“ betreibt, die jugendliche Straftäter erfolgreich in die Gesellschaft reintegriert und ihnen Arbeitsplätze vermittelt.
Ebenso Said Hammouche: Er hilft mit seiner Arbeitsagentur „Mozaik“ Einwanderern aus den Vorstädten von Paris, die ohne ihn keine Chance auf einen Job in einem großen Unternehmen hätten. Beide werden von ASHOKA unterstützt, einem gemeinnützigen Verein, der weltweit Sozialunternehmer fördert.

Exzellente Aufnahmen von Miami (Timelaps)

Tipp von Timo Maier

MIAMI jazz from Edo – Timelapse.it on Vimeo.

Miami portrait.

shot with Canon 5DMII.
Nikon AF 85mm 1.8 – Canon EF 17-40mm 4.0 – Sigma 15-35mm 3.5 – Nikon 28mm 2.8 – Canon 75/300mm –

Watch also „Cathedral“, sperimental HDR Timelapse of Miami: http://vimeo.com/20122516

Photography: Edoardo Cicchetti – Timelapse.it
Production: Alessandro Cecconi
Music: Chet Baker – My Funny Valentine
Post: Photomatix – After effects – Finalcutpro

12 harte Fragen von Tom Gilb: So wird Ihre Dokumentation besser (9/13)

Vollständige Lösung
CC by Wiesbaden112.de

8. Vollständigkeit – Erhielten wir eine vollständige Lösung?

Eine „vollständige“ Lösung muss das geplante Qualitätsniveau und den Nutzen treffen und innerhalb der begrenzten Ressourcen sein. Eine vollständig, geplante Lösung benötigt einige Sicherheitsspannen, falls wir überoptimistisch sind bezüglich der Resultate.

Ich empfehle die Frage nach der Vollständigkeit mit einer Tabelle ( Auswirkungs-Schätzungstabelle, engl. Impact Estimation Table) zu beantworten. Die kritischen Faktoren stehen links, die Strategien oben. Der Schnittpunkt irgendeines Ziels mit irgendeiner Strategie zeigt die Schätzung der Auswirkung ( 0% bedeutet keine Änderung der Gegenwart, 100% bedeutet, dass es unser geplantes oder budgetiertes Level trifft). Alle weiteren Schätzungen sind im Verhältnis zu diesen beiden Begriffen. Die Zahlen können horizontal addiert werden, um ein grobes Gefühl für die Vollständigkeit des Plans zu erhalten.

Die Zahlen über den Nutzen können durch die Kosten auf der senkrechten Ebene geteilt werden, um zu einigen Eindrücken des relativen Nutzens zum Kostenverhältnis jeder Strategie zu gelangen.

Ich habe dieses Werkzeug in allen Arten der Unternehmensplanung ( Firmenziel versus Strategie) und bei technischen Produktdesigns benutzt. Es ist so dramatisch in seiner Wirkung, wie wenn Sie Ihre erste Brille auf die Nase setzen.
Eine ausführliche Beschreibung der „Impact Estimation Table“ ( Auswirkungs-Schätzungstabelle ) finden Sie im Download Center von Tom Gilb

Eine „Innovationszone“ für Jedermann

Wenn Fachbücher auch als Arbeitsbücher verwendet werden können, weil der Verlag auch das Stichwortverzeichnis anbietet, steigt der Wert eines Buches für mich. Der Midas Management Verlag hat mit Liebe zum Detail ein ansprechendes Produkt geschaffen.

Im Buch Die Innovations-Zone: Wie sich grosse Firmen ständig neu erfinden beschreibt der Autor Thomas Koulopoulos wie man unerwartete Möglichkeiten nutzt, einen Innovationsprozess aufbaut, die Innovation führt, wie Innovation 2.0 funktioniert, wie man zu Innovation aufgeschlossen wird, die 7 Lektionen der Innovation, wie man Innovation misst und welche Technik hinter Innovation steckt. Der Autor unterscheidet klar zwischen Innovation und Erfindung. Für mich ein sehr wesentliches Detail.

Das Buch strotzt vor praktischen Beispielen. Damit veranschaulicht der Autor die Konzepte, über die er schreibt. Für mich ist klar, der Autor weiss wovon er schreibt. Ich finde die Übersetzung gelungen. Sie liest sich sehr flüssig.

Thomas Koulopulos schreibt in der Einleitung: „Die Ideen in der Innovationszone sollen nicht nur Ihrer Firma helfen, sondern Ihnen selbst als Individuum. „Beispielsweise beschreibt der Autor in den sieben Lektionen der Innovation ein spezifisches Verhalten, das unter Firmen häufig auftritt:
Für das Unbekannte bauen
Bei Misserfolg schnell abbrechen
Den Erfolg der Vergangenheit aufgeben
Die Spreu vom Weizen trennen
Den Prozess mehr als das Produkt anvisieren
Ein innovatives Erlebnis schaffen
Konventionelle Ansichten hinterfragen
All dies sind Aspekte, die man auch auf sich als ein Individuum anwenden kann. Auch die fünf Gesetze der Innovation, warum man eine Innovationszone einrichten sollte, sowie die Bausteine der Innovationszone sind, neben weiteren Themen, für mich als Individuum interessant und wichtig zu wissen.

Insgesamt ist das Buch Die Innovations-Zone: Wie sich grosse Firmen ständig neu erfinden nicht nur für Firmen, sondern auch für Interessierte an Innovation, Gründer, Kleinstunternehmer und Selbständige sehr empfehlenswert ist.

Mein Tipp: Zuerst den Fragebogen im Innovationstest bearbeiten, dann die Kapitel des Buches lesen und zum Schluss die Antworten des Test ansehen.

Unübliche Daten in 2011

Dieses Jahr  erleben wir vier unübliche Daten:

1.1.11  –  1.11.11  – 11.1.11  – 11.11.11.

Und das ist noch nicht alles. Nehmen Sie die zwei letzten Ziffern Ihres Geburtsjahres, fügen Sie das Alter dazu, das Sie heuer erreichen werden, und
das Resultat wird 111 sein – für alle!111

Der kommende Oktober wird 5 Sonntage, 5 Montage und 5 Samstage haben. Das passiert nur alle 823 Jahre. Das passiert öfters. 🙂

12 harte Fragen von Tom Gilb: So wird Ihre Dokumentation besser (8/13)

Der Beweis: CC von Shervin Afshar
Der Beweis: CC von Shervin Afshar

7. Die Frage zum Beweis: Woher wissen Sie, dass es auf diese Weise funktioniert?

Wenn Sie nach der Quelle der Information fragen, ermöglicht dies Ihnen, einige bessere Fragen zustellen. Eine kritische Frage zur Quelle dreht sich um den „Beweis“. Angenommen Sie sagen Strategie Alpha ist der Gewinner, dann frage ich: „Wie genau wissen Sie das?“

Es ist erstaunlich, dass viele gebildete Leute dieses Konzept nicht zu kennen scheinen. Sie antworten: „weil es auf der Hand liegt“, „weil jeder weiss, dass es so ist“, und alle anderen Arten wertloser Verteidigung.

Aber nicht einmal ein Fetzen eines Beweises wird freiwillig angeboten. Wir müssen das schulen und deutlich um relevante Tatsachen als Beweis bitten. Wo wurde diese Strategie praktiziert? Warum? Durch wen? Wie funktionierte es? Wie wurde dies gemessen? Wie funktionierten die Dinge langfristig? Mit welchen Begründungen funktioniert oder funktioniert es nicht in unserem Projekt? Sind Sie sich sicher über Ursache und Wirkung?

Sogar mit den besten Tatsachen und Argumentationen könnte eine Strategie oder ein Design möglicherweise nicht in unserem besonderen Fall arbeiten. Wir sollten unsere Strategie mit einem triftigen Grund beginnen, damit wir daran glauben, dass die Dinge funktionieren werden. Wenn Ihnen dies die Leute nicht geben können, dann steigen Sie in ein Risiko ein, bei dem Sie sich schon vorbereiten sollten, zu scheitern.

Jede Schätzung möglicher Konsequenzen der Qualität oder Kosten, muss von einem individuellen schriftlichen „Beweis“ begleitet werden und der Beweis muss relevanten Tatsachen entsprechen. Dies sollte die Regel sein. Leider ist es die Ausnahme. Es muss billiger sein, die Tatsachen zu finden, als darauf zu bestehen sie – meist zu spät – auf die harte Weise zu entdecken.

Review Themenabend: Designwerkzeug – Visuelles Denken

Diesmal war die die Gruppe kleiner als beim letzten Mal. Ich selbst ( Ludwig Lingg ) war der Moderator des Abends. Wir besprachen, wie man mit visuellem Denken Geschäftsideen skizzieren kann und wozu es noch gut ist. Hier die Vorteile:
1. Frische Startpunkte finden
2. Neues und Verborgenes der Geschäftsidee entdecken und erforschen
3. Kreativer werden
4. Geschäftsideen / Probleme mit Bildern sichtbar machen
5. Geschäftsideen weiter entwickeln
6. Klarer die Geschäftsidee kommunizieren
7. Lösungen / Ideen optimaler präsentieren, so dass man sofort überzeugt

Was ist visuelles Denken?
Es geht nicht darum ein Meisterstück zu zeichnen oder zu malen, sondern schlicht darum, die Gedanken im Kopf mit einfachen Strichzeichnungen bildlich darzustellen. Ein kleiner Test zeigte, ob man dafür geeignet ist.

Kleiner Zeichentest für Visuelles Denken
Kleiner Zeichentest für Visuelles Denken

Wenn Sie dies abzeichnen können, bringen Sie schon eine wichtige Fähigkeit mit.

Im Teil 1 des Abends nutzte ich einige Aspekte aus Dan Roams Praxisbuch „Auf der Serviette erklärt“. Die Themen, die ich brachte waren:

  • Die 4 Phasen des visuellen Denkens
  • 6 Wege, wie wir sehen
  • 6*6 Regel
  • Das Beispiel Teekampagne
  • Übung: Visualisierung der Kriterien eines guten / exzellenten Entrepreneurial Design

Im Praxisteil skizzierten wir die Wertschöpfungskette vom Befruchten einer Zuchtsau, über die kleinen Ferkel bis zum Schnitzel im Laden, weil gerade zwei Teilnehmer an diesen Projekt arbeiten. Gerade diese Praxisarbeit war spannend und sehr ergiebig.

Hier sieht man meinen ersten Skizzenentwurf, der 6 Kriterien einer guten Geschäftsidee ( nach Prof. Faltin ).

6 Kriterien einer guten Geschäftsidee
6 Kriterien einer guten Geschäftsidee

So, und hier sind 3 weitere Kriterien um aus der guten Geschäftsidee eine exzellente Geschäftsidee zu machen.

3 weitere Kriterien einer exzellenten Geschäftsidee
3 weitere Kriterien einer exzellenten Geschäftsidee

Hier noch meine ersten Skizzen zu Gedanken von Dan Roam.

Dan Roam: 6 Wege, wie wir sehen
Dan Roam: 6 Wege, wie wir sehen
Dan Roam: 6*6 Regel
Dan Roam: 6*6 Regel

Meine Linktipps zum Thema

Herbert Weber bietet ganz klasse Seminare an zum Visualisieren. Er visualisierte einen Vortrag von mir vor einigen Jahren. Ich finde das Ergebnis/Zeichnung immer noch ganz klasse. Seine Internetseiten: http://www.mindgraphic.ch, http://www.analograffiti.ch

Mindgraphic mit Herbert Weber
Mindgraphic mit Herbert Weber

Dan Roam, Autor: Auf der Serviette erklärt – Arbeitsbuch: So lösen Sie komplexe Probleme mit einfachen Zeichnungen

Dan Roam
Dan Roam

Hier ein Vortrag von Dan Roam bei GOOGLE

Betsy Streeter, Grafikerin
Von ihr gibt es eine wunderbar einfache Beschreibung und Skizzen, wie man Strichmännchen zeichnet.

Betty Edwards, Buch Garantiert zeichnen lernen. Das Geheimnis der rechten Hirn-Hemisphäre und die Befreiung unserer schöpferischen Gestaltungskräfte
Betty Edwards ist für diejenigen, die weiter machen wollen.

David Mc Candless, Autor, Schriftsteller und Designer
Ich bin begeistert, wie er Informationen visualisiert.

David Mc Candless
David Mc Candless Design von Informationen

Hans Rosling macht aus langweiligen Statistiken erstklassige Präsentationen. Einfach klasse.

Milchshake-Marketing: Welchen Job erledigen Sie für Ihren Kunden?

Milchshake Marketing dreht sich um die alte Frage, warum soll der Kunde bei Ihnen kaufen? Diese Frage stellt Clayton Christensen neu. Bei ihm lautet sie: Welchen Job erledigen Sie für Ihre Kunden? Mir gefällt dieser Frage, weil sie knackiger ist und nicht so schwammige Antworten zulässt. Deshalb übersetzte ich seinen Artikel Clay Christensen’s Milkshake Marketing ins Deutsche.

Milchshake Marketing
Milchshake Marketing

Wenn Unternehmen neue Produkte planen, dann beginnen Sie oft durch Segmentierung der Märkte und positionieren ihre Ware entsprechend. Diese Segmentierung erfolgt entweder durch die Aufteilung des Marktes in Produktkategorien, wie Funktion oder Preis, oder indem die Kundenbasis in Zielgruppen eingeteilt wird, wie z. B. Alter, Geschlecht, Bildung oder Einkommen.
Leider funktioniert keiner der Wege besonders gut. Gemäss Harvard Business School Professor Clayton Christensen, werden jedes Jahr 30.000 neue Consumer-Produkte lanciert und 95 Prozent von ihnen scheitern. Ist schon erschreckend. Was man statt dessen tun kann, beschreibt der Professor in Clay Christensen’s Milkshake Marketing

Das Problem ist, dass die Verbraucher in der Regel nicht ihre Einkäufe dadurch tätigen, dass sie sich nach bestimmten Segmenten richten. Vielmehr nehmen sie das Leben, wie es kommt. Und wenn sie mit einer Aufgabe konfrontiert werden, dann tun sie dies im Wesentlichen, in dem sie ein Produkt „anheuren/einstellen“, dass diese Aufgabe erledigt. Zu diesem Zweck schlägt Christensen vor, dass die Unternehmen beginnen, ihre Märkte nach „Jobs-die-zu-erledigen-sind“ segmentieren. Es ist ein Konzept, das er mit mehreren Kollegen seit mehr als einem Jahrzehnt umsetzt.

„Die Tatsache, dass man zwischen 18 und 35 ist, ein Abitur hat, ist kein Grund, um ein Produkt zu kaufen“, sagt Christensen. „Es mag mit der Entscheidung korrelieren, aber es verursacht sie nicht. Wir entwickelten diese Idee, weil wir verstehen wollten, was der Grund für uns ist, ein Produkt zu kaufen, nicht was es ist, das damit korreliert. Und es stellt sich heraus, dass es wirklich effektiv ist, wenn eine Firma ein Produkt entwickelt, das die Kunden wirklich wollen.

Christensen bringt das Fallbeispiel einer Fast-Food Kette, die den Verkauf von Milch-shakes erhöhen wollte.
Was machte die Firma?
1.Sie segmentiere die Kunden nach
a. Produkt ( Milchshake)
b. Demographie ( Marketingprofil eines typischen Milchshake – Trinkers)

2.Die Marketingleute fragen die Kunden, die in das demographische Profil passten, nach den Merkmalen eines idealen Milchshake ( dick, dünn, grobkörnig, fruchtig, schokoladiger Geschmack, … ).

Die potentiellen Kunden antworteten so ehrlich wie sie nur konnten. Die Firma reagierte auf das Feedback, aber der Verkauf der Milchshake änderte sich nicht. Die Fast-Food Kette beauftragte die Beratungsfirma Christensen. Diese ging die Situation mit folgenden Fragen an: Wozu „heuern“ die Kunden den Milchshake an? Welchen Job soll er erledigen? So gingen sie vor:

1. Der Mitarbeiter der Beratungsfirma verbrachte einen ganzen Tag damit, in einem Restaurant der Fast-Foodkette und beobachtete die Kunden. Er dokumentierte:
– Wann kaufen die Kunden einen Milchshake?
– Wer kauft einen Milchshake?
– Werden die Milchshakes gleich getrunken oder später?

2. Am nächsten Morgen ging er wieder ins Restaurant und interviewte die Kunden, die das Restaurant mit einem Milchshake verliessen. Er fragte sie, welchen Job der Milchshake für sie erledigen sollte. Die meisten Kunden kauften den Milchshake, damit diese ein bestimmten Job für sie erledigten. Den Kunden stand eine lange, langweilige Pendelstrecke zur Arbeit bevor. Sie brauchten etwas, um die freie Hand zu beschäftigen, um das Pendeln etwas interessanter zu gestalten. Sie waren noch etwas gesättigt, aber sie wussten, dass sie um 10 Uhr Hunger bekommen würden. Sie wollten jetzt etwas konsumieren, damit der Hunger erst im Nachmittag aufkommmen würde.

Zudem gab es einige Zwänge, in denen sie sich befanden. Sie hatten es eilig, sie trugen Arbeitskleidung (Anzug, etc. ) und sie hatten meist eine freie Hand. Der Milchshake wurde statt eines klebrigen Doughnut oder Bagels angestellt, weil er relativ aufgeräumt, sättigend war und den Kunden etwas zu tun gab auf ihre langen Pendelstrecke, indem sie eine dicke Flüssigkeit durch einen dünnen Strohhalm saugten.

Als das Unternehmen verstand, welchen Job der Milchshake erledigte, begannen sie
1. einen Milchshake anzubieten, der noch dickflüssiger war als der Vorgänger
2. zusätzlich einen interessanteren Milchshake mit Fruchtteilen anzubieten.

Die Fastfoodkette konnte auch auf die verschiedenen Jobs, die der Milchshake erledigte, reagieren. Eltern boten ihren Kleinkindern Milchshake als eine besondere Leckerei an. Das Unternehmen bot einen dünneren Milchshake an, damit die Eltern nicht mehr eine halbe Stunde warten mussten, bis der Kleine den Milchshake mit dem Strohhalm ausgesaugt hatte.

3 Beispiele, welchen Job Firmen erledigen
FedEx: So schnell wie möglich ein Paket von hier nach dort bringen
Disney: Bietet gemütliche, sichere und fantastische Ferien für Familien an
Kodak: SunSaver Einwegkamera: bewahrt lustige Erinnerung auf.

Biz Model Talk Nr. 3 mit Renate Schlatter

Ich kenne Renate Schlatter über XING. Sie ist Ambassadorin der XING Gruppe Oberer Zürichsee. In einem Interview gab sie mir einen Einblick in ihr interessantes, unternehmerisches Konzept. Im Hintergrund sieht man die Business Model Canvas nach Alexander Osterwalder. Die Postit-Zettel hatte ich schon vorbereitet 😉 Sorry für den kleinen Schönheitsfehler im Bild.

Auszüge aus dem Interview mit Renate Schlatter

LL: Wie kamst du auf dieses Geschäft?
RS: Ich kaufte eine Marke eines stillgelegten Internetshops und baute drumherum einen neuen Shop der Blusen und Hemden für Damen und Herren verkauft.

LL: Was waren wichtige Kriterien für dich?
RS: Ich wählte nicht die Marke, sondern das Produkt. Es passte zu meinem vorherigen Geschäft „Seminare für Führung und Kommunikation“. Durch meinen Autounfall hatte ich ein Schleudertrauma und musste mir überlegen, wie ich mein berufliches Leben organisiere. So kams dazu.

LL: Wer sind deine Kunden?
RS: Ausgerichtet ist das Sortiment auf Businessfrauen und -Männer, die klassische Kleidung für den Businessalltag wollen und in der Früh an den Schrank gehen und dort ihre Kleidung rausholen. Wichtig ist, dass alles bügelfrei ist.

LL: Welche Beziehung hast du zu deinen Kunden?
RS: Ich habe persönliche Beziehungen aus meinem vorherigen Geschäftsumfeld, übers Internet sind es anonyme Beziehungen und durch das Networking, das ich betreibe.

LL: Warum sollen die Kunden bei dir kaufen?
RS: Sicher ist es zuerst der Convenience – Gedanke: Nicht einkaufen gehen müssen in dei Stadt, Zeitersparnis, Bügelersparnis an die 10 Minuten sowie Lieferung ins Büro. Weiter ist es die hohe Servicequalität; Beratung am Telefon, die wir bieten. Sicherheit in den Zahlungssystemen und sehr hohe Qualität der Produkte. Da lege ich wert darauf.

LL: Wie erfahren die Kunden von dir (Marketingkanäle)?
RS: Ich bin präsent über Social Media Netzwerke von facebook bis XING. Dann sind es Empfehlungen, die gegeben werden. Es ist Pressearbeit, Newsletter und die Positionierung als Fachfrau in Vorträgen.

LL: Wie verdienst du das Geld?
RS: Durch den Verkauf der Hemden und Blusen.

LL: Was sind deine wichtigsten Aktivitäten?
RS: Auswahl der Kollektion, Auswahl der Kooperationspartner, Marketing und Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Partnern.

LL: Was sind deine Schlüsselressourcen?
RS: Es gibt für mich nur eine Ressource. Meine wichtigste Ressource ist meine Gesundheit.

LL: Wer sind deine Schlüsselpartner?
RS: Es sind drei Sozialunternehmen mit denen ich zusammenarbeite. Sie beschäftigen körperlich und geistig Behinderte oder wie in Österreich Langzeitarbeitslose, die wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. das ist für mich ein wichtiger Aspekt.

LL: Welche Kostenstruktur hast du?
RS: Der Wareneinkauf, die Finanzbuchhaltung, der Zahungsverkehr (Kreditkartenkosten), sowie Kommunikation, Werbung und die Logistik.

LL: Welche Tipps gibt’s du Gründern mit?
RS: Gute Vorbereitung, Businessplan, Hilfe holen bei der Erstellung des Businessplanes. Ideen austauschen, andere gleichwertige Unternehmen anschauen (Benchmarking),  Marktbeobachtung. Dann ist wichtig Gesundheit, Wille, Durchhaltevermögen, nicht in der Illusion leben, dass man in 1-2 Jahren alles geschafft hat. Es ist beim Neustart immer eine bisschen Achterbahnfahrt. Auch bei Gespräch mit Banken sich jemand zur Seite nehmen, der da hilft. Freude an dem was man macht und an den Kunden.

LL: Vielen Dank für das Gespräch, Renate.

 

Noch ein Tipp:
Katharina Lange bietet ein kostenloses E-Book zum Thema www.gruendercheck.com. Klicken! Das E-Book kann übrigens ohne Anmeldung oder ähnliche Hürden einfach im PDF-Format heruntergeladen werden, ohne weitere Verpflichtungen. Das wird auch dauerhaft so bleiben.