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Rezension: Ich kann auch anders

Will man sein Geschäft als Selbständiger oder Unternehmer weiterentwickeln, gehören für mich zwei Aspekte dazu. Zum einen die Weiterentwicklung des Geschäfts ( z.B: neues Geschäftsmodell), zum anderen die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit. „Ich kann auch anders“ von Roland Kopp-Wichmann, ist eine Werkzeugkiste, um typische Psychofallen zu erkennen und aufzulösen. Der Leser erfährt, was hinter beruflichen Problemen steckt, wie man sich bisher darin hinderte die Probleme zu lösen und wie man sich aus diesen Psychofallen befreien kann – kurzum, wie man seine Persönlichkeit entwickelt.

Roland Kopp-Wichmann wählte, basierend auf seiner langjährigen Beratungspraxis, 10 Psychofallen aus.
1. Ich fühle mich zwischen Beruf und Familie zerrieben
2. Ich kann mich nicht gut verkaufen.
3. Ich kann schlecht „NEIN“ sagen.
4. Ich bin zu perfektionistisch.
5. Ich habe zu viel Stress.
6. Ich bin sowenig motiviert.
7. Ich habe Probleme mit dem Chef.
8. Ich habe Angst vor Konflikten.
9. Ich bin der Grösste.
10. Ich betrachte alles nur rational.

Das Buch unterscheidet sich von andern Ratgebern, dass der Autor keine Tipps und Ratschläge gibt, sondern den Leser auf eine spannende Entdeckungsreise einlädt.

Die Kapitel der Psychofallen sind nach einem klaren Schema aufgebaut.

  1. Mit einem Fallbeispiel wird die Psychofalle beschrieben.
  2. Die „Fragen zum Thema“ zeigen, wie man selbst vom Thema betroffen ist. Wenn Sie etwas ändern wollen, kann dies bedeuten, dass Sie sich unangenehmen Wahrheiten aussetzen müssen. Das ist der Preis, der zu bezahlen ist. Die Belohnung liegt darin, dass man sich aus der Psychofalle befreien kann.
  3. Danach folgt der Teil, der beschreibt, wie sich die Psychofalle entwickelt hat.
  4. Hilfreiche Sätze und Experimente helfen, das Thema tiefer zu untersuchen. Bei den Sätzen ist es wichtig, diese nicht nur zu lesen, sondern auch zu sagen und auf die Reaktion des Körpers zu achten. Bei den Experimenten geht es darum, die eigenen Ängste kennen zu lernen, festzustellen, dass diese möglicherweise ziemlich übertrieben sind oder gar unberechtigt sind und vor allem darum, dass man mit diesen Ängsten irgendwie fertig werden kann.
  5. Mit Empfehlungen zeigt der Autor weitere Wege, wie man die Psychofallen bearbeiten kann.

Für mich ist „Ich kann auch anders“ ein Buch, das sehr wichtig ist, für alle  Selbständigen und Unternehmer, die sich verändern wollen und bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen. Denken Sie daran, dass Lesen NICHTS verändert. Stattdessen müssen Sie etwas Neues ausprobieren. Roland Kopp-Wichmanns Buch macht Lust darauf, sich auf dieses Neue sich einzulassen und eine Abenteuerreise im Alltag zu beginnen.

Buchtipp: Chefaufgaben im Internet

Praxishandbuch: 
Chefaufgaben im Internet
Was Sie als Entscheider wissen und beachten sollten

Unternehmer und Manager haben oftmals ein sehr distanziertes Verhältnis zum Thema Internet. Oder jede Distanz dazu verloren. Beides ist falsch, aber pragmatische, d.h. wirksame Ansätze findet man bei Entscheidern sehr selten. Das Chefbrevier Chefaufgaben im Internet gibt Antworten auf die Fragen Was ist eine für mein Unternehmen wirksame Online-Strategie? und Was sind meine wesentlichen Aufgaben als Entscheider?

Der Tätigkeitsbereich der modernen Führungskraft ist – zunächst völlig unabhängig vom Internet – durch einige wichtige Elemente gekennzeichnet (siehe Malik Führen – Leisten – Leben):

Typische Führungsaufgaben, wie Mitarbeiterführung, Zieldefinition, Zielvorgabe und Zielkontrolle, Schaffung einer effektiven Organisation, Treffen von Entscheidungen etc., Führungs-Werkzeuge, die für die Erfüllung dieser Aufgaben eingesetzt werden:

Budgets, Sitzungen, Berichte, Human-Ressource-Management und die systematische Hinterfragung des Status Quo etc., Führungs-Grundsätze, die man bei der Erfüllung seiner Aufgaben und bei der Anwendung der Werkzeuge einhält: Resultatorientierung, ganzheitlicher Blick, Konzentration auf das Wesentliche, Nutzung vorhandener Stärken, Vertrauensaufbau, konstruktives Denken in Chancen statt in Problemen etc. und Führungs-Verantwortung, also die Bereitschaft, für das, was man tut oder versäumt hat, einzustehen.

Online-Aktivitäten spielen heute in fast allen Branchen und Marktsegmenten eine wichtige Rolle. Ein grundlegend anderes Kundenverhalten in der Informationsphase und klare Vorteile des Internet bei der zielgenauen Kundenansprache sind die Gründe dafür. Denn fast jeder Kunde recherchiert vor dem Kauf im Internet.

Entsprechend ist es völlig unerheblich, wie man selbst darüber denkt und für wie wichtig Entscheider das Internet für ihr Unternehmen erachten. Tatsache ist, dass es auch im Internet echte Chefaufgaben gibt, die man als Unternehmer oder Führungskraft beachten und zumindest regeln muss.

Manche davon sind nur marketing-relevant, andere können auch weitergehende Konsequenzen haben. Zum Beispiel wenn es versäumt wird, Marken auch online zu schützen, indem man u.a. die wichtigsten URLs reserviert und Markenverstöße monitoren lässt, oder wenn man einen der zahlreichen juristischen Fallstricke im Internet übersieht.

Spricht man mit Unternehmern und Managern über dieses Thema kommt relativ oft die Frage Wie sieht denn nun die ideale Internet-Strategie aus?. Es werden zwar für jeden noch so kleinen Teilbereich des Internets sog. Best Practices definiert, aber in der Realität gibt es keine ideale Internet-Strategie.

Die Frage muss stattdessen lauten: Was ist eine für mein Unternehmen wirksame Internet-Strategie?. Ausgangspunkt ist also nicht irgendein perfektes Ideal, sondern die Gegebenheiten im jeweiligen Unternehmen und in der jeweiligen Branche.

Das Ziel ist eine genau passende, effektive und rechts-sichere Internet-Strategie. Das Buch Chefaufgaben im Internet zeigt Wege dorthin in chefgerecht knapper Form. Es ist u.a. bei Amazon erhältlich.

Die Autoren
Michael Kaindl ist Geschäftsführer der Syncron Marketing GmbH in München. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Optimierung von Online-Aktivitäten in mittelständischen und großen Unternehmen.

Ludwig Lingg lebt und arbeitet als Unternehmer-Coach in Uster bei Zürich. Er hat u.a. für die Firmen Swissair, IBM, NCR, AT&T, Leica, Digicomp, Swisscom, BMW München, Siemens Nixdorf, Sihl AG, Credit Suisse u.v.a. gearbeitet.

Eine „Innovationszone“ für Jedermann

Wenn Fachbücher auch als Arbeitsbücher verwendet werden können, weil der Verlag auch das Stichwortverzeichnis anbietet, steigt der Wert eines Buches für mich. Der Midas Management Verlag hat mit Liebe zum Detail ein ansprechendes Produkt geschaffen.

Im Buch Die Innovations-Zone: Wie sich grosse Firmen ständig neu erfinden beschreibt der Autor Thomas Koulopoulos wie man unerwartete Möglichkeiten nutzt, einen Innovationsprozess aufbaut, die Innovation führt, wie Innovation 2.0 funktioniert, wie man zu Innovation aufgeschlossen wird, die 7 Lektionen der Innovation, wie man Innovation misst und welche Technik hinter Innovation steckt. Der Autor unterscheidet klar zwischen Innovation und Erfindung. Für mich ein sehr wesentliches Detail.

Das Buch strotzt vor praktischen Beispielen. Damit veranschaulicht der Autor die Konzepte, über die er schreibt. Für mich ist klar, der Autor weiss wovon er schreibt. Ich finde die Übersetzung gelungen. Sie liest sich sehr flüssig.

Thomas Koulopulos schreibt in der Einleitung: „Die Ideen in der Innovationszone sollen nicht nur Ihrer Firma helfen, sondern Ihnen selbst als Individuum. „Beispielsweise beschreibt der Autor in den sieben Lektionen der Innovation ein spezifisches Verhalten, das unter Firmen häufig auftritt:
Für das Unbekannte bauen
Bei Misserfolg schnell abbrechen
Den Erfolg der Vergangenheit aufgeben
Die Spreu vom Weizen trennen
Den Prozess mehr als das Produkt anvisieren
Ein innovatives Erlebnis schaffen
Konventionelle Ansichten hinterfragen
All dies sind Aspekte, die man auch auf sich als ein Individuum anwenden kann. Auch die fünf Gesetze der Innovation, warum man eine Innovationszone einrichten sollte, sowie die Bausteine der Innovationszone sind, neben weiteren Themen, für mich als Individuum interessant und wichtig zu wissen.

Insgesamt ist das Buch Die Innovations-Zone: Wie sich grosse Firmen ständig neu erfinden nicht nur für Firmen, sondern auch für Interessierte an Innovation, Gründer, Kleinstunternehmer und Selbständige sehr empfehlenswert ist.

Mein Tipp: Zuerst den Fragebogen im Innovationstest bearbeiten, dann die Kapitel des Buches lesen und zum Schluss die Antworten des Test ansehen.

Rezension Frag Dich doch selbst!

Wie ändert man den Blickwinkel am schnellsten? Indem man einfach neue, konstruktive Fragen stellt. Das Problem dabei ist nur, das dies die wenigsten können. Oft wurde diese Fähigkeit durch Lehrer, Eltern, Chefs ausgetrieben. Fragen stellen ist eine Fähigkeit, die jedes Kind kann, bis zu dem Tag, an dem es in die Schule kommt. Der verstorbene Medienpublizist Neil Postman, hält Fragen für das wichtigste Denkwerkzeug, das den Menschen zur Verfügung steht.

Eva-Maria Müller reaktiviert diese Kunst des Fragenstellen in 7 Schritten. Um ein Problem zu lösen, geht es im ersten Schritt darum, zunächst einmal ein „grosse“ Frage zu stellen. Die dann im zweiten Schritt in viele „kleine“ Fragen
aufgeteilt wird. Der 3. Schritt heisst:  Betrachten Sie das Problem von der Rückseite! Wie man sein Denken kontrolliert, erfahren Sie im 4. Schritt. Damit das Problem auch wirklich gelöst wird, braucht es noch die Schritte: Beeinflussen Sie ihre Gefühle mit Visionen!; Handeln Sie!und werden Sie zum Experten für das eigene Leben!

Müllers Fokus liegt darauf, dass man sich selbst bessere Fragen stellt. Nur Hochkarätige Fragen schaffen eine hochkarätige Lebensqualität. Der Schreibstil ist flüssig. Obwohl Müller Akademikerin ist, vermeidet sie einen trockenen, unverständlichen,  wissenschaftlichen Schreibstil. Auch der Stil des Buches ist angenehm, es ist keine Bleiwüste, sondern
zweifarbig gestaltet.  Die Tipps, sind hervorgehoben und die Piktogrammen wechseln von Kapitel zu Kapitel. Am Ende jedes Kapitels findet sich eine Zusammenfassung für die Eiligen.

Warum ich das Buch empfehle, sieht man daran, wie nützlich die Fähigkeit des Fragenstellens ist.
1. Fragen wirken sich auf unsere Glaubenssätze aus und somit auf das, das wir für möglich oder unmöglich halten.
2. Fragen verändern die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen.
3. Zweckdienliche Fragen in Krisensituationen zu stellen, ist eine ungeheuer wichtige Fähigkeit.
4.Fragen durchdringen das menschliches Bewußtsein wie ein Laserstrahl.
5. Fragen lenken unsere Gedanken in eine bestimmte Richtung und haben entscheidenden Einfluß auf unsere Gefühle und Aktionen.

Echte Lebensqualität erwächst eben aus kontinuierlichen Fragen guter
Qualität.

Sehr Empfehlenswert. Gleich jetzt kaufen.

Die Sache mit den Buchtiteln

Ich halte gerade die deutsche Ausgabe von „Easy Peasey“ ( kinderleicht) von Allan & Edgar Pease in der Hand. Der deutsche Titel ist ziemlich verhunzt worden, er lautet: Eine dumme Frage ist besser als fast jede kluge Antwort. Ich finde den Titel unglücklich gewählt, weil zum einen wenig über die Kunst und Wissenschaft des Fragens im Buch enthalten ist. Zum zweiten ist er sachlich falsch. Ein kluge Antwort impliziert eine brillante Frage und weist den der sie stellt als einen Kenner der Materie aus, wie E.E. Cummings sagte: „Eine brillante Antwort erhält der, der eine noch brillantere Frage stellt.“ Das bedeutet, dass die Qualität der Fragen über die Qualität der Antworten entscheidet.

Weitere Buchtipps zum Thema Fragetechniken

Birkenbihl, Vera F.: Intelligente Rätselspiele; enthält 33 Rätsel-Spiele um das logische Denken zu trainieren
Birkenbihl, Vera F: Trotzdem LEHREN; mit einem Kapitel um das Thema Fragen und für die Fortgeschrittenen die Beschreibung ihrer Wissens-Quiz-SPIELE (WQS)
Christiani, Alexander: Weck den Sieger in Dir; mit einem dicken Kapitel „Fragen sind der Schlüssel“
Finlayson, Andrew: Gute Frage! 1000 Fragen, die in jeder beruflichen Situation weiterhelfen
Gelb, Michael J.: Das Leonardo Prinzip; Speziell das Kapitel Curiosita
Hahn, Rolf-Michael; Stickel, Rolf: Gut gefragt ist fast gewonnen
Robbins, Anthony: Das Robbins Power Prinzip; Insbesondere das Kapitel „Fragen sind die Antwort“