Archiv der Kategorie: Management

Ein Firma ohne Chef und Hierarchie: Geht das?

Ein anderes Unternehmen ist möglich, schreibt Winfried Kretschmer. Gernot Pflüger leitet seit 19 Jahren eine Firma, die gänzlich anders organisiert ist: ohne Chef und ohne Hierarchie, mit einer demokratischen Beteiligung der Mitarbeiter an den Entscheidungen, totaler Transparenz aller Vorgänge und einem Einheitsgehalt für alle. Kurzum: als Wirtschaftsdemokratie.

Hier ein Interview mit Winfried Kretschmer.

Wie Sie mit 12 Fragen die Qualität und Vitalität eines Arbeitsumfeldes messen

In den letzten 25 Jahren hat die Gallup Organisation mehr als eine Million Arbeitnehmer befragt. Einem jeden sind Hunderte unterschiedlichster Fragen zu jedem nur denkbaren Aspekt seines/ihres Arbeitsplatzes vorgelegt worden. Das ergab mehrere hundert Millionen Antworten und dadurch einen gewaltigen Datenberg. Die Aufgabe der Forscher bestand darin, in diesem  Heuhaufen die berühmte Nadel zu finden. Gemeint waren jene wenigen Kernfragen, mit denen sich die Qualität eines starken, vitalen Arbeitsumfeldes wirklich messen lässt.

Die Forscher sichteten und siebten, korrigierten und reorganisierten, gruben tiefer und tiefer, um zum Kern dessen zu gelangen, was sie interessierte – die Elemente eines erstklassigen Arbeitsumfeldes.

Schliesslich kristallisierte sich die Lösung heraus: Schlichte ZWÖLF Fragen blieben übrig, mit denen sich die die Stärke, beziehungsweise die Qualität eines Arbeitsplatzes bestimmen und messen lässt. Diese zwölf Fragen „messen“ jene Kernelemente, die unverzichtbar sind, will das Unternehmen erstklasssige Mitarbeiter gewinnen, an sich binden und produktiv beschäftigen.

Wollen Sie die 12 Fragen wissen? Hier sind sie.

  1. Weiss ich, was bei der Arbeit von mir erwartet wird?
  2. Habe ich Materialien und Arbeitsmittel, um meine Arbeit richtig zu machen?
  3. Habe ich bei der Arbeit jeden Tag die Gelegenheit, das zu tun, was ich am besten kann?
  4. Habe ich in den letzten sieben Tagen für gute Arbeit Anerkennung und Lob bekommen?
  5. Interessiert sich mein/e Vorgesetzte/r oder eine andere Person bei der Arbeit für mich als Menschen?
  6. Gibt es bei der Arbeit jemanden, der mich in meiner Entwicklung stützt und fördert?
  7. Habe ich den Eindruck, dass bei der Arbeit meine Meinungen und Vorstellungen zählen?
  8. Geben mir die Ziele und die Unternehmensphilosophie  meiner Firma das Gefühl, dass meine Arbeit wichtig ist?
  9. Sind meine Kollegen bestrebt, Arbeit von hoher Qualität zu leisten?
  10. Habe ich innerhalb der Firma einen sehr guten Freund?
  11. Hat in den letzten sechs Monaten jemand mit mir über meine Fortschritte gesprochen?
  12. Hatte ich bei der Arbeit Gelegenheit, Neues zu lernen und mich weiter zu entwickeln?

Diese zwölf Fragen stellen gemäss den Forschern von Gallup, die einfachste und zugleich exakteste Möglichkeit dar, die Qualität und Vitalität eines Arbeitsumfeldes zu messen.

Weiter Infos im Buch.

Erfolgreiche Führung gegen alle Regeln: Wie Sie wertvolle Mitarbeiter gewinnen, halten und fördern

Was tun mit losen Bekannten?

Gehören Sie auch zu den Menschen, die jeden Tag – sei es beim Einkaufen, beim Sport oder bei der Arbeit – Menschen treffen, die einem auf den ersten Blick sympatisch sind und damit potentielle Freunde wären? Es sind Zufallsbekanntschaften, die ein kleines Stück des Weges mit uns gehen, weil uns was verkaufen, uns beraten oder sich beraten lassen. Sie treten in unsere Leben und verlassen es wieder. Rita Pohle schlägt in Ihrem Buch „Weg damit von A – Z“ vor, wie man damit umgeht. Pohle sagt, dass wir nicht in der Lage sind, unendlich viele Freundschaften zu pflegen, also stellt sich bei jeder neuen Bekanntschaft die Frage: Ist sie mir so wichtig, dass ich dafür bereit bin, auf etwas Altes zu verzichten? Was würde ich dafür aufgeben?
Denn nur wenn etwas Altes geht, kann auch etwas Neues kommen! Das gleiche gilt auch bei Personen!

Pohle rät deshalb, zukünftig gleich im Vorfeld Bekanntschaften mit Personen zu meiden, die keinen Platz in Ihrem Leben hätten. Die Testfragen lauten:
1. Will oder brauche ich diesen Menschen wirklich? (Als Freund, Kunde, als Partner?)
2. Bereichert er oder sie mein Leben?
(Was bringt mir das? Mehr Lebensqualität? Mehr Verpflichtungen? Was kostet mich das? Meine Zeit? Meine Nerven? Telefongebühren?)
3. Macht er oder sie mich gücklich? (Oder macht er es komplizierter? Bin ich bereit, dafür Einschränkungen in meinem bisherigen Leben in Kauf zu nehmen? Will ich das Pferd füttern, das der Märchenprinz mitbringt?)

Haben Sie die richtigen Kunden?

„Was gehört zu den bittersten Erfahrungen in der Selbstständigkeit?“, fragt Monika Birkner in Ihrem Beitrag zum „Selbsttest: Haben Sie die richtigen Kunden“. Nach vielen Gesprächen ist sie überzeugt, dass es die Zusammenarbeit mit einem nicht passenden Kunden ist. Alle ihre Gesprächspartner/innen stimmten darin überein, dass ein nicht passender Kunde wesentlich mehr Zeit, Geld und Energie kostet, als er unterm Strich einbringt. Das hat was, finde ich.

Birkner sagt, was das Schlimme an falschen Kunden ist: „Jede Erfahrung mit einem derartigen Kunden untergräbt das Selbstvertrauen. Summieren sich derartige Erfahrungen, landet man schnell in einer Abwärtsspirale, aus der man nur schwer wieder herausfindet.“

Grund genug also, sich um die richtigen Kunden zu bemühen, findet Birkner. Denn diese haben genau den gegenteiligen Effekt. Die Zusammenarbeit mit den richtigen Kunden kann beflügeln und inspirieren und eine positive Dynamik in Gang setzen.

Birkner hat einen Selbsttest entwickelt, anhand dem man feststellen kann, ob man die richtigen Kunden hat. Dazu gehört es natürlich die richtigen Fragen zu stellen 😉

Hier einige Fragen aus dem Selbsttest:
O Stehe ich morgens gern auf und freue mich auf den Tag?
O Fühle ich mich abends auf eine positive Art und Weise müde (zufriedene Müdigkeit)?
O Zahlen die Kunden pünktlich?
O Zahlen die Kunden bereitwillig?
O Drücken die Kunden ihre Wertschätzung aus?
O Empfehlen sie mich weiter?
… den ganzen Artikel finden Sie hier.

Zum Umgang mit indiskreten Fragen

Was machen Sie, wenn andere Sie fragen und Sie möchten diese für Sie indiskreten Fragen nicht beantworten? Dennoch möchten Sie sich so verhalten, dass die Beziehung oder die Gesprächsatmosphäre nicht beeinträchtigt wird.
Welche Antwortstrategie verwenden Sie, wenn Sie Fragen hören wie diese?
Was haben Sie für Ihre Wohnung gezahlt?
Wieviel verdienen Sie?
Wie alt sind Sie?

Marcus Knill hat einige clevere Antwortstrategien auf seiner Rhetorik-Seite. Sehen Sie gleich nach.

Was sagt man, wenn die Nägel auf den Boden fallen?

Carol Dweck zitiert in Ihrem Buch „Selbstbild“ ein Geschichte von Daim Ginott. Ginott beschreibt den 14-jährigen Philip, der mit seinem Vater Heimwerkerarbeiten verrichtete und dabei durch ein Missgeschick die Nägel auf den Boden kippte. Voller Schuldgefühl sah er seinen Vater an und sagte:
Philip: Ich bin ein Tollpatsch.
Vater: Das ist aber nicht das, was man sagt, wenn die Nägel auf den Boden fallen.
Philip: Was sagt man denn dann?
Vater: Man sagt: Die Nägel sind runtergefallen. Ich hebe sie wieder auf.
Philip: Einfach so?
Vater: Einfach so.
Philip: Danke, Papa.

Ich bin sicher, dass der erwachsene Philip aus der damaligen Situation lernte und heute in etwa folgendermassen handeln würde. Mal angenommen, er ist Verkäufer und ein Kunde hat nicht bestellt. Er wird sagt bestimmt nicht zu sich: „Ich bin ein Versager“. Stattdessen wird er zu sich sagen: „Der Kunde hat nicht bestellt. Interessant… ich gehe dem noch einmal nach, um herauszufinden, was denn der Grund war.“