Geschäftsmodell Kleinkindbetreuung Hexenhäusle

Drei Tagesmütter taten sich zusammen, um in angemieteten Räumen gemeinsam statt alleine am heimischen Herd Tageskinder zu betreuen. Corinna Meinke schreibt in der Stuttgarter Zeitung über das Geschäftsmodell des Hexenhäusle in der Gemeinde Salach im Landkreis Göppingen. Martina Sachsenmaier holte sich Partnerinnen ins Boot und gründete die private Betreuungsgruppe namens Hexenhäusle. Zu dritt versorgen die Tagesmütter nun acht Kinder gleichzeitig. Weil nicht alle Kinder ständig da sind, profitieren von dem Modell sogar bis zu 12 Kinder.

Visualisieren wir mal die Beschreibung des Geschäftsmodells Hexenhäusle mit der Businessmodel Canvas.
 

Geschäftsmodell Hexenhäusle

Die Kunden
Hier gibt es drei Segmente. Wobei die Nutzer der Dienstleistung, diese nicht bezahlen.

  • Kleinkinder 0 – 3 Jahren
  • Eltern mit Kindern von 0 – 3 Jahren
  • Gemeinde Salach im Landkreis Göppingen

Beziehung zu den Kunden

  • Kleinkinder: Intensive Betreuung
  • Eltern der Kleinkindern: persönlich
  • Gemeinde Salach: persönlich

Nutzen

  • Kleinkinder: werden gepampert, gehegt und gepflegt
  • Eltern mit Kleinkindern: Entlastung, gutes Gefühl der Eltern. Corinna Meinke über weitere Nutzen: „Beliebt ist das Hexenhäusle bei den Eltern wohl auch deshalb, weil die Tagesmütter flexibel reagieren. Nur zwei Wochen im Jahr ist die Krippe geschlossen und bietet ihre Dienste in fast allen Schulferien an. Auch die Tagesmütter selbst geniessen die Freiheit, die ein eigener Betrieb ihnen bietet. Je nach Auslastung teilen sie den Schichtdienst während der Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr frei ein, und ihre eigenen Kinder kommen auch gerne zum gemeinsamen Mittagessen vorbei.“
  • Gemeinde Salach: Dank der selbstständigen Tätigkeit der Tagesmütter spart die Kommune bares Geld. Das sieht auch der Bürgermeister Bernd Lutz so. Beim Bau einer Krippe rechnet Lutz pro Platz mit Kosten von rund 76 000 Euro, ohne Betriebskosten. Der Platz bei einer Tagesmutter kommt die Gemeinde um ein Vielfaches günstiger, und davon profitieren auch die Eltern.

Erträge

  • Kleinkind: Keine
  • Eltern der Kleinkinder: Pro Stunde kostet die Betreuung im Hexenhäusle 3,90 bis 4,20 Euro für die Eltern.
  • Gemeinde Salach: Die Gemeinde Salach einen Zuschuss an die Familien. Weil die Beträge von der Zahl der Kinder in einer Familie und vom Einkommen der Eltern abhängig sind, variieren die Summen. Eine vierköpfige Familie mit 3500 Euro Bruttoeinkommen bezahlt für wöchentlich 20 Stunden im Hexenhäusle nur rund 100 Euro im Monat, die Kommune schiesst in einem solchen Fall rund 183 Euro zu. Die Gemeinde übernimmt zusätzlich die Miete für die Räume und die Hälfte der Beiträge für die Sozialversicherungen der dort tätigen Tagesmütter.

Kosten

  • Honorar für die Initiantin Martina Sachsenmaier
  • Honorar der Tagesmütter: Jede Tagesmutter im Hexenhäusle wird nach Stunden entlohnt, bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhalten die Frauen wie andere Selbstständige nicht.

Schlüsselressourcen

  • Als Schlüsselressource sind Räume des Hexenhäusle und Knowhow in der Kleinkindbetreuung der Tagesmütter zu listen.

Schlüsselpartner

  • 2 weitere Tagesmütter, die mit der Initiantin bis zu 12 Kleinkinder betreuen.

Wie stark die Nachfrage ist, sieht man an folgender Aussage: „Ich muss Eltern oft vertrösten“, sagt Sachsenmaier. Für jedes Kind, das nach der Zeit im Hexenhäusle in den Kindergarten wechselt, steht immer schon ein neues Kind parat und das sogar ein Jahr im Voraus.

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