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5 Tipps zum Frühjahrsputz in Ihrem Geschäftsmodell

Metal trash bin from paper isolated on whiteWenn der Winter vorbei ist, und die Sonnenstrahlen des beginnenden Frühlings offenbaren, wo überall noch Staub liegt oder sich in den Ecken etwas angesammelt hat, bricht hierzulande etwas aus, das man Frühjahrsputz nennt: Die komplette Wohnung wird auf den Kopf gestellt und alles gründlich gefegt, geputzt, gewaschen, viele Dinge auch aussortiert. Beste Zeit nicht nur in der Wohnung einen Frühjahresputz durchzuführen, sondern auch in Ihrem Geschäftsmodell. Für Sie stellte ich fünf Tipps zusammen für den ersten Schritt:

1 . Lernen Sie Ihre Kunden kennen
Es klingt zwar selbstverständlich, aber viele Unternehmen kennen ihre Kunden nicht. Natürlich gibt es eine Datenbank voll mit Kundeninformationen, die Sie für alle Arten der Analyse verwenden. Aber das ist nicht der Punkt. Wann haben Sie das letzte Mal ein richtiges Gespräch mit Ihren Kunden gehabt? Geben Sie Ihren Kunden Zeit und Aufmerksamkeit, um von ihnen zu lernen. Raus aus dem Elfenbeinturm! Sie erfahren dadurch mehr als in Statistiken oder Ihrer Datenbank.

2. Entscheiden Sie sich
Viele Unternehmen wollen alles für alle tun. Dabei wissen wir: Everybody’s darling is everybody’s Depp. Seien Sie sich klar über Ihre Ziele, für welche Kunden Sie arbeiten, wie Sie diese erreichen wollen und wie Sie eine Beziehung zu ihnen pflegen wollen. Was werden Sie tun und was werden Sie nicht tun? Stellen Sie sicher, dass jeder in der Organisation mit diesen strategischen Entscheidungen vertraut ist.

3. Verwenden Sie eine gemeinsame Sprache
Geschäftsführer, Führungskräfte und Manager gehen oft davon aus, dass jeder in der Organisation das aktuelle Geschäftsmodell versteht. Aber oft gibt es eine Menge Verwirrung darüber. Erstellen Sie eine gemeinsame Sprache mit visuellen Werkzeugen (wie zB die Business Model Canvas ) damit alle in die gleiche Richtung laufen.

4. Produkt oder Job, der erledigt werden soll
Wenn Organisationen ihr Geschäftsmodell erneuern, konzentrieren sich oft auf neue Produkte oder Dienstleistungen, die entwickelt werden sollten. Oft sind diese Innovationen im Detail ausgeführt worden und Kosten sind entstanden. Aber Ihr neues Produkt oder eine Dienstleistung ist nicht das Wichtigste. Die Frage lautet: Welches Problem wollen Sie lösen? Ein Unternehmer will keinen Kredit, er will sein Geschäft aufbauen. Ein Kunde will keine Hypothek, sondern einen sicheren und glücklichen Ort zum Leben. Wenn Sie das Problem besser verstehen, werden Sie Ihre neues Geschäftsmodell in einer Minute entwerfen.

5. Zuerst Verdienen, dann ausgeben
Wenn neue Produkte entwickelt werden, geben viele Organisationen, viel Geld am Anfang aus. Geld für Websites und Produktentwicklung auszugeben ist einfach und gibt ein Gefühl der Zufriedenheit. Halt! In dieser flüchtigen, unsicheren, komplexen und mehrdeutige Welt sollten Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Bauen Sie Prototypen, testen Sie verschiedene Lösungen auf dem Markt und finden so heraus, was funktioniert. So verdienen Sie sofort Geld, anstatt es auszugeben.

Businessmodel Canvas nach Osterwalder und Pigneur (1/4)

In den folgenden 4 Blogbeiträgen beschreibe ich die 9 Bausteine der Businessmodel Canvas von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur. Die „Canvas“ (Leinwand) ist im Buch Businessmodel Generation beschrieben. Von mir ist die deutsche Übersetzung dieser viert Artikel. Im ersten Teil beschreibe ich die drei Bausteine, die sich auf Kunden beziehen.

Kunden (Customer Segment)
Dieser Block beschreibt die verschiedenen Menschengruppen oder Organisationen, die das Unternehmen erreichen und bedienen möchte.
Kunden sind das Herz eines jeden Geschäftsmodells. Ohne (profitable) Kunden kann keine Firma über längere Zeit überleben. Um diese Kunden besser zu bedienen, mag eine Firma diese in unterschiedliche Segmente mit gemeinsamen Bedürfnissen, gemeinsamen Verhalten oder anderen Eigenschaften einteilen. Ein Geschäftsmodell kann eine oder mehrere kleine oder grosse Kundensegmente definieren. Eine Organisation entscheidet bewusst, welche Segmente sie bedienen und welche sie ignorieren. Wenn diese Entscheidung gefallen ist, kann ein sorgfältiges Geschäftsmodell  um ein solides Verständnis der spezifischen Kundenbedürfnisse entwickelt werden. Kundengruppen verkörpern verschiedene Segmente, falls:

  • ihre Bedürfnisse unterschiedliche Angebote erfordern und begründen
  • sie über unterschiedliche Marktetingkanäle erreicht werden
  • sie unterschiedliche Beziehungen erfordern
  • sie wesentlich unterschiedliche Wirtschaftlichkeit haben
  • sie bereit sind für unterschiedliche Aspekte des Angebotes zu zahlen

Die Schlüsselfragen lauten:
Für wen schaffen wir Werte?
Wer sind unsere wichtigsten Kunden?

Marketingkanäle (Channel)
Dieser Block beschreibt, wie eine Firma mit seinen Kundensegmenten kommuniziert und diese erreicht, um das Nutzenversprechen zu liefern.
Kommunikations-, Absatz- und Verkaufskanäle umfassen eine Firmenschnittstelle mit Kunden. Die Kanäle sind die Berührungspunkte mit den Kunden, die eine wichtige Rolle in der Kundenerfahrung spielen. Die Kanäle bedienen unterschiedliche Funktionen, wie:

  • Aufmerksamkeit unter den Kunden über eigene Produkte und Dienstleistungen zu wecken
  • Kunden dabei unterstützen, das Nutzenversprechen zu bewerten
  • Kunden erlauben ein passendes Produkt oder Dienstleistung zu kaufen
  • ein Nutzenversprechen an die Kunden zu liefern
  • Kundensupport nach dem Kauf anzubieten

Die Schlüsselfragen lauten:
Auf welchen Wegen möchten unsere Kunden angesprochen werden?
Wie erreichen wir die Kunden heute?
Wie sind diese Wege integriert?
Welche funktionieren am besten?
Welches sind die günstigsten?
Wie integrieren wir diese mit den Routinen der Kunden?

Kundenbeziehung (Customer Relationship)
Dieser Block beschreibt die Art der Beziehung, die eine Firma mit den einzelnen Kundensegmenten aufbauen will.

Eine Firma sollte klären, welche Art der Beziehung sie für jedes Kundensegment etablieren will. Die Bereiche der Beziehung reichen von persönlich bis zu automatisiert. Die Kundenbeziehungen werden möglicherweise durch die folgende Motivation getrieben:

  • Kundengewinnung
  • Kundenpflege
  • Zusatzverkäufe

In der Anfangszeit betrieben beispielweise „Handy“-Netzbetreiber eine aggressive Kundengewinnungsstrategie, die Gratis-Handys beinhaltete. Als der Markt gesättigt war, fokussierten sich die Betreiber auf Kundenpflege und Erhöhung des durchschnittlichen Kundenumsatzes. Die Kundenbeziehung, die ein Geschäftsmodell einer Firma fordert, beeinflusst die gesamte Erfahrung der Kunden sehr tief.

Die Schlüsselfragen lauten:
Welche Art der Beziehung erwarten unsere Kunden? Wie soll sie errichtet und gepflegt werden?
Welche sind bereits errichtet?
Wie teuer sind sie?
Wie sind sie mit dem Rest unseres Geschäftsmodells integriert?

Links zu den anderen Teilen:
Businessmodel Canvas nach Osterwalder und Pigneur (1/4)

Businessmodel Canvas nach Osterwalder und Pigneur (2/4)
Businessmodel Canvas nach Osterwalder und Pigneur (3/4)
Businessmodel Canvas nach Osterwalder und Pigneur (4/4)