23. Mai: Von der Kunst, die richtigen Fragen zu stellen

Da etliche Interessenten wegen Terminkollision absagen mussten und wegen des Erfolges vom 18.4.2007 wiederhole ich diesen Vortrag noch einmal. Worum geht es?

Wer die Kunst des Fragens beherrscht, und es versteht, Themen gezielt einzukreisen, hat mehr Erfolg in Verhandlungen, Gesprächen oder im täglichen Miteinander. Denn, welche Fragen Sie wie und wann stellen beeinflusst Ihren Erfolg ganz wesentlichen. Ludwig Lingg zeigt in seinem Vortrag typische Denkfehler beim Fragen, wie man auf spielerische Art seine Fragekompetenz erhöhen kann, weshalb die Warum-Frage so gefährlich ist und gibt konkrete Tipps für den Alltag.

Geschäftsleute erfahren im anschliessenden Bonusteil ( 20 min) mehr über die von Alexander Christiani entwickelte 3S2N-Formel. Mit dieser gelingt es, den Kunden mit geschickten Fragen dorthin zu bringen, sich die Lösung selbst zuverkaufen.

Ort: ATRIA, Brunnenstrasse 1, 8610 Uster
Termin: Mittwoch, 23.Mai 2007
Uhrzeit: 19:00 – 20:30 Uhr
Bonus: 20:40 – 21:00 Uhr
Eintritt: 20.– Fr

So finden Sie hin:
http://map.search.ch/uster/brunnenstr.-1

Impressionen zum Vortrag

Am 18.4. fand mein Vortrag im ATRIA in Uster statt. Diesmal war der Raum fast ausgefüllt. 🙂 Zunächst mal ein paar Impressionen aus dem Seminarraum.

Hier noch die Auswertung meiner Umfrage:
Zwei Fragen interessierten mich.
1. Wieviel Stunden, Tage oder Wochen hatten Sie ein systematisches Fragetraining ( z.B. mit Rätselspielen) an der Regelschule ?
Nur eine Person schrieb 2 Stunden. Alles anderen Null. Entweder ist der Zeitraum zuweit zurück, so dass sich niemand mehr erinnert. Oder es ist tatsächlich so, wie Neil Postman schrieb, dass an der Schule das wichtigste Denkwerkzeug des Menschen nicht geübt wird. Schön, dann gibt es ja noch seeehr viel zu tun für mich 🙂

2. Weshalb fragen die Leute nicht mehr?
Antworten:
Schüchternheit (2*), mangelnde Wortgewandtheit, Verlegenheit, Diskretion, Mangel an Kreativität, Hemmungen, Angst vor dem Nein, Eltern haben es „abgestellt“, sich nicht blamieren wollen, nicht unwissend erscheinen, fehlendes Wissen, um Fragen zu stellen, fehlender Mut zum Fragen, Unsicherheit (2*) , andere nerven, Angst davor zu penetrant zu sein, su sehr zu „bohren“, Rückfragen nicht beantworten können, dumm dazustehen, als Polizist abgestempelt zu werden

Hier finden wir konkrete Hindernisse. Auch da gibt es für mich noch einiges zu tun, bis eine Fragekultur entstanden ist. Nichts wie ran.

Die Fragen des Monats

Die Fragen des Monats stammen diesmal aus Reinhard Sprengers Buch
„Mythos Motivation“. Sprenger sagt:

Sagen Sie ihren Mitarbeitern nicht, was hohe Leistung „ist“. Es ist
sowieso nur das, was Sie für hohe Leistung halten. Die Mitarbeiter
wissen am besten, was hohe Leistung in ihrem Job bedeutet. Fragen Sie
nach! Was heisst hohe Leistung für Sie? Welche Hindernisse hindern
Sie daran, das zu erreichen? Wer kann sie verändern? Sie haben ja
immer noch die Möglichkeit zu verhandeln, wenn Sie wesentlich andere
Massstäbe haben. Es gehört Mut dazu, den Mitarbeitern Autorität zu
lassen, ihren Job so zu machen, wie sie ihn machen wollen. Aber es
lohnt sich.

Weichspüler vermeiden

Die Kommunikationsexpertin Hildegard Knill gibt in Ihrem Artikel Weichspüler vermeiden 9 Tipps, um mit einer direkten, klaren und konkreten Kommunikation sein Ziel zu erreichen.

Ich greife an dieser Stelle den Tipp 6. Unötige Abschlussfragen heraus, weil er prima zu meinem Weblog passt.

Hildegard Knill schreibt folgendes: „Erstaunlich, wie Abschlussbemerkungen oder Abschlussfragen ein gutes kompaktes Argument abschwächen können. Beispielsweise: „Ist Ihnen mein Vorschlag zu kompliziert?“ „Überzeugt Sie mein Argument nicht?“ Die These „Es gibt keine dummen Fragen, es gibt nur dumme Antworten!“ trifft leider nicht immer zu. Es gibt tatsächlich ungeschickte Fragen. Dazu gehören die unnötigen Abschlussfragen, welche das eigene Argument abschwächen. Die Frage lenkt die Gedanken auf das Negative, auf Bedenken. Somit wird das eigene Argumentationsgebäude geschwächt.

Wer den gesammten Artikel lesen will, findet diesen hier…

Die Fragen des Monats

Ellen Domb ist Verlegerin eines Magazins, das sich auf
Innovationstechniken spezialisiert hat. Sie führte eine persönliche
Liste, die sie zu neuen Ideen inspiriert. Ihrer Meinung nach helfen
die nachfolgenden Fragen, an die Mitarbeiter gerichtet,
herauszufinden, was den Erfolg bisher blockierte.

1. Wer ist unser Kunde?
2. Was wäre aus Kundenperspektive das ideale Endergebnis?
3. Woher wissen wir das?
4. Wie überzeugt sind Sie von dem, was Sie zu wissen glauben?
5. Was hält uns davon ab, das ideale Endergebnis zu erreichen?

Quelle: Andrew Finlayson, Gute Frage, Redline Wirtschaft

2 Zitate von Marcel Bernet

Heute fand die „Unconference“ zum Thema Blogging an der ETH statt.
Blogger aus ganz Europa trafen sich um sich auszutauschen. Ich lernte
Marcel Bernet < http://www.bernetblog.ch > kennen. Er spendierte mir
zwei wunderschöne Zitate. Danke Marcel.

Man muss wagen, die richtigen Fragen zu stellen. Und noch wichtiger:
Man muss sich weigern, den offensichtlichen Antworten zu folgen.
Papert Seymour
Prof. Dr., Mitgründer Media Lab MIT

Wer mitmacht, kennt die richtigen Antworten. Wer an die Spitze will,
stellt die richtigen Fragen.
John Browning

Vortrag: Von der Kunst, die richtigen Fragen zu stellen

Wer die Kunst des Fragens beherrscht, und es versteht, Themen gezielt einzukreisen, hat mehr Erfolg in Verhandlungen, Gesprächen oder im täglichen Miteinander. Denn, welche Fragen Sie wie und wann stellen beeinflusst Ihren Erfolg ganz wesentlichen. Ludwig Lingg zeigt in seinem Vortrag typische Denkfehler beim Fragen, wie man auf spielerische Art seine Fragekompetenz erhöhen kann, weshalb die Warum-Frage so gefährlich ist und gibt konkrete Tipps für den Alltag.

Geschäftsleute erfahren im anschliessenden Bonusteil ( 20 min) mehr über die von Alexander Christiani entwickelte 3S2N-Formel. Mit dieser gelingt es, den Kunden mit geschickten Fragen dorthin zu bringen, sich die Lösung selbst zuverkaufen.

Ort: ATRIA, Brunnenstrasse 1, 8610 Uster
Termin: Mittwoch, 18.4.2007
Uhrzeit: 19:00 – 20:30 Uhr
Bonus: 20:30 – 20:50 Uhr
Eintritt: 20.– Fr

So finden Sie hin:
http://map.search.ch/uster/brunnenstr.-1

Clever fragen mit Guenther P. Mairoth

Jede Woche erhalte ich von Guenther P. Mairoth clevere Tipps für das
Texten. Diese Woche gefiel mir besonders der folgende Tipp. Dank
seiner Erlaubnis, darf ich ihn hier veröffentlichen. Danke Peter.

Grüß Sie :-),

Wie Sie vergiftete Schlagzeilen vermeiden
*****************************************
Wie Sie Ihre Werbebriefe, Landeseiten, E-Mailings und Mailings noch
erfolgreicher machen!

Sehr geehrter Herr Lingg,
durchschlagende Headline, durchschlagender Response. Folgen Sie der
Faustregel: Die wirksame Schlagzeile garantiert den halben
Rücklauf-Erfolg.

Headlines im Direktmarketing knacken die Zielperson. Online wie
Offline gibt es keinen Unterschied. Eine Headline wirkt – oder sie
wirkt nicht.

Fragende Headlines eignen sich, um Ihre Zielperson sanft
anzusprechen. Doch mit Frage-Headlines tappen Sie schnell in die
Falle: in die negative Ja-Antwort.

Die Headline „Leiden Sie unter hohen Kosten?“ beantwortet Ihnen in
der Regel jeder mit einem „Ja“. Doch dies ist ein negatives, ein
vergiftetes „Ja“.

> So entgehen Sie der vergifteten „Ja-Schlagzeile“
Setzen Sie einem negativen Ja sofort die Lösung entgegen. Die Frage
„Leiden Sie unter zu hohen Kosten?“ beantworten Sie gleich selbst mit
“ … dann finden Sie hier das Mittel dagegen“.

Mit dieser Frage-Sofort-Antwort vermeiden Sie negative Schlagzeilen
und sichern sich Ihren positiven Einstieg. Denn nicht jedes Ja ist
ein positives Ja.

Am besten, Sie testen!
Auf Wiedersehen, -hören, -lesen
herzlichst aus Nuernberg

Guenther P. Mairoth
Vorsprung für Ihr Direktmarketing: http://www.mairoth.com mit
Bestellmöglichkeit des Kostenlosen Newsletters.

13 Fragen, die nicht nur Mütter Kindern stellen können

Terese AMABILE hat ein wunderbares Buch geschrieben. In dem zeigt sie unter anderem auf, wie ein Mutter ihr Kind führen kann, wenn sie kluge Fragen stellt. Vera F. Birkenbihl übersetzte diese Fragen in Ihrem Buch Intelligente Rätsel-Spiele ins Deutsche. Die folgenden 13 Fragen eignen sich auch dazu, diese sich selbst zu stellen und auf die Antworten zu lauschen.
1. Was hat dir an der Sache am meisten gefallen? (bzw.) neben dem FRUST … War an der Sache irgend etwas Positives?
2. Von allem, was du im letzten Monat (Jahr) gelernt hast – was hat DIR am meisten gefallen (oder: DICH am meisten beeindruckt)?
3. Was war das Spannendste, das DIR im (Zeitraum) begegnet ist?
4. Was interessiert dich am meisten? Oder: Worüber möchtest du am meisten wissen?
5. Was sind deine Lieblingsbücher? Warum?
6. Was kannst du am besten? Wie fühlst du dich, wenn du das tust?
7. Wer hat deiner Meinung nach den tollsten Job auf der ganzen Welt und warum?
8. Wenn du ein Experte sein könntest, auf welchem Gebiet wärest du gerne einer?
9. Von all den Tätigkeiten, die du ausführst, welche würdest du gerne BESSER tun können?
10. Welche fünf Erwachsene bewunderst du am meisten? Warum?
11. Wenn du den ganzen Tag nur eine einzige Sache tun würdest, was wäre das?
12. Wenn du ein ganzes Jahr auf einer einsamen Insel verbringen müßtest, was würdest du mitnehmen? (Achtung: Es gibt dort weder Strom noch Fernseher oder Video.)
13. Wenn du ALLES tun könntest, was du wolltest, was würdest du tun wollen?

Quelle: AMABILE, Teresa M.: Growing up Creative – Nurturing a lifetime of Creativity
C.E.F. Press, New York, 1989

Weitere Zitate, die mir gefallen

Isidor Isaac RABI
Meine Mutter machte mich unbeabsichtigt zum Wissenschaftler. Jede andere jüdische Mutter in Brooklyn fragte ihr Kind nach der Schule: »So? Hast du heute etwas gelernt?« – Aber nicht meine Mutter. »Izzy,« sagte sie, »hast du heute eine gute Frage gestellt?« Dieser Unterschied – gute Fragen zu stellen – machte mich zum Wissenschaftler.

Joseph JOUBERT
Es ist besser eine Frage zu diskutieren, ohne sie zu entscheiden, als eine Frage zu entscheiden, ohne sie zu diskutieren.

Nagib MAHFUZ
Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen.

LÜ Bu We
Wenn man etwas nicht weiß, so kann man fragen; wenn man etwas nicht kann, so kann man es lernen.

Christoph LEHMANN
Wer sich des Fragens schämt, der schämt sich des Lernens.